Beate Müller-Gemmeke MdB zum Thema „Stress am Arbeitsplatz“

Beate Müller-Gemmeke

Die Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für ArbeitnehmerInnenrechte der Bundestagsfraktion der Grünen, Beate Müller-Gemmeke, war am Dienstag, den 02.02.2016 auf Einladung des Kreisverbandes der Grünen im Landkreis Freudenstadt zu Gast im Hotel Schwanen, Freudenstadt. Sie sprach und diskutierte über das Thema „Gute Arbeit für alle“.

Aus ihrer Sicht als Fachfrau der Grünen ist gute Arbeit vor allem eine solche mit fairer Entlohnung, sicherer Perspektive, mit gesunden Arbeitsbedingungen und guter Betriebskultur,  wozu in der Regel Anerkennung und Mitbestimmung gehören.

Der Alltag sieht oft anders aus: Die Fehltage durch psychische Erkrankungen haben sich von 2001 bis 2014 von 33 Mio. auf 61 Mio. Tage erhöht, jede zweite Frühverrentung (43%) erfolgt aufgrund arbeitsbedingter psychischer Erkrankungen, diese kosten die Gesellschaft jedes Jahr zweistellige Milliardenbeträge. Die Arbeitsintensität ist in den vergangenen Jahren nachweislich angestiegen, gleichzeitig haben sich die Arbeitszeiten verlängert. Flexible, nicht planbare Arbeitszeiten sowie Schicht- und Nachtarbeit nehmen zu und immer mehr Menschen arbeiten auch am Wochenende. Verantwortlich für Stress, Verunsicherung und die Entwertung des eigenen Arbeitsvermögens sind häufig auch unsichere Beschäftigungsverhältnisse.

Dazu droht durch geringe Löhne und Leiharbeit sowie befristeten Verträgen neben den täglichen Sorgen auch noch das Risiko der Altersarmut. Gerade Frauen sind bespielsweise überproportional in Minijobs beschäftigt.
Abhilfe könnte hier besipielsweise durch gesetzliche Vorgaben für gleiche Entlohnung für gleiche Arbeit schon vom 1. Tag bei der Leiharbeit sowie eine Anti-Stress-Verordnung entstehen, die durch die Tarifpartner, Betriebs- und Personalräte und Wissenschaft fundiert mit Leben gefüllt werden sollte.

Der Arbeitsmarkt ist robust und hat sich positiv entwickelt, die angekündigten Jobverluste sind ausgeblieben. Daher sind Forderungen wie z.B. den Mindestlohn für Flüchtlinge auszusetzen, absolut inakzeptabel. Dies würde eine Benachteiligung der anderen Arbeitnehmer bedeuten und ist ein Signal in die falsche Richtung, so Müller-Gemmeke.

Die Anforderungen und Arbeitsbedingungen ändern sich, besonders durch die Digitalisierung – hier wäre eine Anpassung der Rahmenbedingungen an die Realität wünschenswert: Mehr Zeitsouveränität für die Beschäftigten, mehr Flexibilität, wo und wann gearbeitet wird, dazu aber auch der erforderliche Schutz, damit mehr Freiheit zu mehr Lebensqualität führt und besser in das eigene Leben passt.

In der anschließenden Diskussion mit Beate Müller-Gemmeke sowie dem Landtagskandidaten der Grünen des Kreises Freudenstadt, Wolf Hoffmann, sprach das fachkundige Publikum, darunter etliche Gewerkschafter, konkrete Beispiele aus der Praxis an. Die Fragen betrafen dabei die praktische Umsetzung von mehr Zeitsouveränität, die Reduzierung von problematischen Minijobs, die zunehmende Behinderung der Betriebsratsarbeit und die Haltung der Grünen zu den Arbeitnehmerrechten. Beate Müller-Gemmeke ist davon überzeugt, dass der Schutz aller Beschäftigten und der Einsatz für gute Arbeit sich gerade auch für die Betriebe deutlich auszahlt. Durch konkrete Beispiele und viele Fakten hat sich der Abend anspruchsvoll und lohnend gestaltet.

Hier dazu das Presseecho des Schwarzwälder Boten: http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.freudenstadt-einsatz-fuer-gute-arbeit-zahlt-sich-auch-fuer-betriebe-aus.11bd94f9-a65d-4f38-9a7a-c23355b770c8.html

Dazu hier noch ein paar Eindrücke des Abends:

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Beate Mueller-Gemmeke Flyer

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