Der Regionalverband Neckar-Alb hat im Mai 2020 eine Änderung des Regionalplanes beschlossen.
Die Stadt Rottenburg als Antragstellerin plant mit der Gemeinde Eutingen auf dem sogenannten „Flugfeld“ bei Baisingen im Anschluss an die dortigen Gewerbegebiete ein interkommunales Gewerbegebiet. Dies betrifft eine Fläche von 45 Hektar auf Rottenburger und 20 Hektar auf Eutinger Gemarkung.
Das „Aktionsbündnis Flugfeld“ stellt fest, dass dieses Gebiet die noch einzig vorhandene Frischluftschneise für Ergenzingen darstellt.
Die bereits vorhandene Lichtverschmutzung durch DHL, die im Übrigen von rund 400 LKW am Tag angefahren wird, bedroht schon jetzt die Artenpopulation in dem Gebiet. Dort brüten derzeit rund 100 verschiedene Vogelarten.
Betrachtet man, dass im Regionalplan 270 ha neue Gewebeflächen ausgewiesen werden und weitere 129 ha aufgrund neuerer Planungen hinzukommt, würde ein Flächenverbrauch von 399 ha in den nächsten Jahren anstehen. Hinzu kommen Flächen für Straßen und Infrastruktur.
Ein derartiger Flächenverbrauch kann nicht so hingenommen werden. Insbesondere die Tatsache, dass der Flächenverbrauch ungebremst weiter geht und ökologische Faktoren eine weitgehend untergeordnete Rolle spielen, sollte nachdenklich machen.
Am 24.07.2020 fand auf dem Flugfeld eine Informationsveranstaltung statt, bei der neben Regionalräten aus beiden Regionalverbänden auch Gemeinde- und Ortschaftsräte angrenzender Gemeinden mitdiskutiert haben.
Die rund 30 Teilnehmer waren sich völlig einig, dass ein derartiger Landschaftsverbrauch nicht zeitgemäß ist und unbedingt verhindert werden muss. Die Federführung hierfür liegt beim Aktionsbündnis. Zunächst muss versucht werden, die Bevölkerung der umliegenden Orte für dieses Vorhaben zu sensibilisieren und aufzurütteln.


Im Verein mit Lokalpolitikern aus Eutingen setzt sich auch der Landtagskandidat Winfried Asprion dafür ein, dass der Regionalverband Nordschwarzwald sich der Vorgabe des Regionalverbandes Neckar-Alb nicht anschließt und das Vorhaben der Umwidmung insgesamt erledigt wird.
Der Grünzug mit landwirtschaftlicher Bewirtschaftung muss unbedingt im jetzigen Umfang erhalten werden und darf nicht immer nur schein-wirtschaftlichen Interessen geopfert werden.
Es gibt aber noch mehr Argumente gegen die Umwandlung:
- kein Raubbau an Grünflächen
- Rücksichtnahme auf Freizeit- und Landschaftswert
- Erhalt des Frischluftkorridors
- kein Ausbau der schon vorhandenen Lichtverschmutzung
- Bestandschutz und Planungssicherheit für Landwirte
- Verhinderung eines zusätzlichen Verkehrsaufkommens
- Schutz der lokalen Arten und Insekten
- Vorrang bisher ungenutzter Gewerbeflächen wird unterschlagen
- Innenentwicklung und Ertüchtigung vorhandener Gewerbegebäude vorantreiben
Es wird weiterhin eine enge Abstimmung über das weitere Vorgehen geben. Der grüne Kreisverband Freudenstadt wird sich dazu gerne einbringen.
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