Thema der zweiten Tour der Bürgeraktion Freudenstadt und des Grünen Kreisverbands am Freitag, den 23.06.2023, war die radverkehrstechnische Anbindung der Teilorte Freudenstadts an die Kernstadt. 

Die Tour führte durch alle Teilorte Freudenstadts und sollte dabei vor Augen führen, wie gut oder schlecht diese mit dem Fahrrad an die Kernstadt angebunden sind.
Die gesamte Tour hatte um die 60 km umfasst, es bestand aber auch die Möglichkeit, erst später zuzusteigen, unterwegs, oder z.B. nachdem die Gruppe von Zwieselberg / vom Kniebis zurück war und wieder durch die Kernstadt fuhr.

Die Runde führte über den Kienberg und den Salzleckerweg mit einem Schlenker über Zwieselberg auf den Kniebis. Von dort aus ging es wieder zurück nach Freudenstadt über den Langenwaldsee und Christophstal. Die zweite Schleife führte nach Igelsberg und von dort aus über Musbach, Grüntal, Frutenhof und Wittlensweiler zurück nach FDS.
Auf der dritten und letzten Schleife nahmen wir den neuen Radweg nach Dietersweiler und über Lauterbad zurück nach FDS.
Die Leitfrage dieser Tour „Wie gut sind Freudenstadts Teilorte an die Kernstadt angebunden?“ wurde von den Teilnehmern der Tour wesentlich positiver beantwortet, als das Fazit der Tour vom Mittwoch eine Woche zuvor ausfiel, auf der wir die innerstädtischen Radwegverbindungen unter die Lupe genommen hatten.
Auf den Kniebis führen mehrere sehr attraktive Radwegeverbindungen, wobei der Salzleckerweg mit seinem über weite Strecken auch Rennrad-tauglichen Belag heraussticht. Die Verbindung vom Langenwaldsee zum Christophstal ist nicht optimal, unter anderem muss die B28 gequert werden. Vom Christophstal hoch in die Stadt gibt es momentan nur steile Wege, doch das wird sich bald ändern, wenn der neue Radweg in Verlängerung des Wölperwiesenwegs kommt. Die Radwegeführung nach Igelsberg über den Schwarzwaldhöhenwest-/mittelweg ist wirklich attraktiv.
Was aber leider fehlt, sind Wegweiser nach Igelsberg, in der Regel sind nur Bad Wildbad und Besenfeld angeschrieben. Und der Belag ist über einen Großteil der Strecke sehr grob, also nur mit dicken MTB-Reifen angenehm zu fahren. Dies ist den jüngsten forstwirtschaftlichen Eingriffen geschuldet. Überhaupt ist die Belagsqualität auch auf anderen Strecken Hauptkritikpunkt, so auch auch auf der Verbindung Zwieselberg-Kniebis über den Rimbachweg.

Igelsberg ist auch gut an Musbach angebunden, die Strecke, der wir gefolgt sind, ist im Winter die Verbindungsloipe Igelsberg-Musbach. Und von Untermusbach nach Grüntal kommt man von der Schinkenmanufaktur Wein auf einem tollen asphaltierten Weg praktisch autofrei. Weiter nach Frutenhof und / oder Wittlensweiler muss man dann der Straße folgen, die aber immerhin nicht stark befahren ist. Wittlensweiler wiederum ist über asphaltierten Wege, die über die Bärenwiesen führen, sehr gut an die Kernstadt angebunden.
Und auch Dietersweiler hat seit der Einweihung des neuen Radwegs eine Topp-Anbindung an die Kernstadt.

Die Verbindung nach Lauterbad ist dagegen noch Entwicklungsland. Radfahrer kommen hier nicht um die relativ stark befahrene Schwarzwaldstraße herum, auf der die Autos zudem mit sehr hohem Tempo unterwegs sind, sobald man das Ortsschild von Dietersweiler hinter sich lässt. Dabei gibt es hier durchaus Entwicklungspotenzial. Es gibt einen asphaltierten Wirtschaftsweg, der sich für Radfahrer anbietet und der Brückenkörper über den Manbach ist an seiner Basis breit genug, so dass man hier noch einen Radweg mit wenig Aufwand unterbrigen könnte. Und den Gehweg zwischen der Brücke und dem asphaltierten Wirtschaftsweg entlang des Wohnhauses der Familie Blötscher in einen breiteren Geh- und Radweg umzuwandeln, bedarf sicherlich langwieriger Verhandlungen…
Vom Lauterbad nach Freudenstadt kommt man mit dem Rad ganz gut durch den Palmenwald. Nur verwandelt sich das Teilstück, das stark vom Liefer- und Besucherverkehr der Berghütte frequentiert wird, bei feuchter Witterung in eine Schlammpiste. Hier wird man nicht umhinkommen, die wassergebundene Fahrbahndecke durch eine Asphaltdecke auszutauschen, will man die Strecke für Radfahrer attraktiver gestalten. Und dann wäre noch die Brücke über die Lauterbadstraße, die sich für Radfahrer geradezu aufdrängt, aber wegen eines zu niedrigen Geländers nur für Fußgänger freigegeben ist.

Albrecht Ortmann