Unsere gemeinsame Liste steht und freut sich auf neue Herausforderungen!
Hier sind unsere gemeinsamen Ziele mit der Bürgeraktion (BA) Freudenstadt:
- Weiterentwicklung Freudenstadts im Sinne einer nachhaltigen Wirtschaft
- Sicherung und Stärkung des Bildungsstandortes FDS
- kulturelle Vielfalt
- klare Kante gegen Extremisten jedweder Farbe
- Jugendbeteiligung
- Generationengerechtigkeit
- klimagerechte Energieversorgung, Mobilität und Bauwirtschaft
- soziale Fairness
- einen hohen Freizeitwert für Einwohner und Gäste
- Im Übrigen: eine lebenswerte Stadt für Alle!
Die ausführliche Version samt den Kandidat:innen ist hier unserem gemeinsamen Flyer zu entnehmen.
Hier gibt es unseren Flyer als PDF/Download!


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Hier die aktuelle Haushaltsrede der Fraktion:
BA Grüne
Fraktion im Gemeinderat Stadt Freudenstadt,
Freudenstadt, 11.03.2025
Liebe Kolleginnen und Kollegen Gemeinderäte, sehr geehrte Mitglieder der Verwaltungen, werte Mitbürgerinnen und Mitbürger,
sehr geehrte Vertreter der Presse
und
sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Sonder,
in Ihrer Rede haben Sie, Herr Sonder, die Problematik unseres Haushaltes mit durchaus düsteren Bildern heraufbeschworen. Sie sprachen „von unbequemen Wahrheiten, von einem Sturmtief, das erst noch heraufzieht und von Faktoren, die uns die Luft abschnüren“.
Sie schreiben sich und uns Folgendes ins Aufgabenbuch:
- die Situation so anzunehmen, wie sie ist.
- dem Gemeinderat und der Bürgerschaft die Lage klar zu schildern und
- zusammen mit Gemeinderat, Bürgern, Institutionen und Unternehmen, Schwerpunkte zu setzen, neue Ideen zu entwickeln und klug zu sparen.
Das hört sich fast schon wieder positiv an.
Dann aber gehen Ihre Worte damit weiter, dass wir um Zumutungen nicht herumkommen werden, wenn wir verantwortungsvoll handeln und wirtschaften wollen.
Wir, die BA Grüne, haben Ihre Rede auf uns wirken lassen. Wir haben uns mit den Zahlen, Daten, Fakten beschäftigt und das Ganze mit unserem Weltbild und unserer Herangehensweise abgeglichen.
In einer Zeit, in der unsere Wirtschaft, das Klima, der Frieden und Zusammenhalt in Europa und weltweit, die Energiesicherheit, die soziale Teilhabe und vieles mehr unter Druck geraten, darf sich dies unserer Meinung nach auch in unserem Haushalt abbilden!
Wir stehen nicht nur vor der Herausforderung, diese Krisen zu bewältigen, sondern haben auch die Chance, gestärkt daraus hervorzugehen.
Die Zivilgesellschaft spielt hierbei eine zentrale Rolle. Sie ist die Keimzelle der Demokratie und bietet den Raum für Dialog, Mitgestaltung und Solidarität. Vereine, Kirchen und Nichtregierungsorganisationen sind nicht nur wichtige Akteure in unserer Gemeinde, sondern auch unverzichtbare Stützen in Zeiten der Unsicherheit. Sie fördern den sozialen Zusammenhalt und schaffen krisentaugliche Strukturen, die es uns ermöglichen, gemeinsam Lösungen zu entwickeln.
Wir, die BA Grüne, möchten eindringlich vor globalen Mittelkürzungen im sogenannten „Freiwilligen-Bereich“ warnen. Im städtischen Haushalt gibt es zahlreiche „Pflichtaufgaben“, die von Bund und Land auf unsere Kommune übertragen werden, jedoch ohne ausreichende finanzielle Mittel bereitzustellen. Das bedeutet, dass wir eigene Gelder aufbringen müssen, um diese Pflichten zu erfüllen.
„Nai, hämmer gsait“, so das Motto des zivilen Widerstands gegen das geplante Atomkraftwerk in Wyhl vor nunmehr 50 Jahren. Es spiegelt unsere Haltung wider: „Nein“ zur Übernahme unzureichend finanzierter Pflichtaufgaben, denn wer bestellt, bezahlt.
Wir, die BA Grüne, beantragen, zwei unterfinanzierte Pflichtaufgaben exemplarisch aufzuzeigen. Dabei soll dargelegt werden, welche finanziellen Mittel im städtischen Haushalt für die Erfüllung dieser Aufgaben benötigt werden und in welcher Höhe Zuweisungen erfolgen.
Liebe Kolleginnen und Kollegen im Gemeinderat, stimmen Sie mit uns ab, dass wir mit der Haushaltssatzung eine Resolution an das Regierungspräsidium Karlsruhe einreichen. Damit erklären wir, dass wir nicht mehr bereit und in der Lage sind, delegierte Pflichtaufgaben ohne ausreichende Geldmittel zu übernehmen. Lassen Sie uns gemeinsam diese beiden Aufgaben in Teilen oder in Gänze zurückweisen!
Die Zukunft wird gestaltet – von uns allen! Indem wir krisentaugliche Strukturen erhalten, fördern und neu aufbauen, legen wir den Grundstein für eine resiliente, d.h. widerstandsfähige Gesellschaft. Es liegt an uns, diese Herausforderungen aktiv anzugehen und sie in Chancen zu verwandeln. Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, dass unsere Stadt und ihre Ortsteile, Orte des Miteinanders bleiben – Orte, an denen Vielfalt gelebt wird und jeder Einzelne zählt.
Wir, die BA Grüne, möchten unseren letztjährigen Antrag zur Schaffung von Arbeitsgelegenheiten und Ehrenamtseinsatzmöglichkeiten für Asylsuchende und Geflüchtete erneut einbringen. Besonders im Hinblick auf die bevorstehende Gartenschau gibt es im Baubetriebsamt sicherlich zahlreiche Möglichkeiten, wo jede helfende Hand willkommen ist. Viele Geflüchtete bringen wertvolle T alente mit, die wir für das Gemeinwohl nutzen sollten. Es geht nicht nur um die Unterstützung der Gemeinschaft, sondern auch um die Schaffung von Lebenssinn für die Beteiligten. Auf meinem täglichen Weg zur Arbeit sehe ich oft städtische Mitarbeitende, welche die Mülleimer leeren und den Müll rund um die Abfallbehälter und Wertstoffinseln einsammeln. Auch sie könnten sicherlich Unterstützung beim Aufklauben gebrauchen. Lassen Sie uns gemeinsam diese Chancen nutzen!
Um die Müllmenge insgesamt zu reduzieren, das Bewusstsein für Umweltschutz zu stärken und auch um eine Gegenfinanzierung für die „freiwillige“ Aufgabe des Mülleinsammelns zu erzielen, beantragen wir, die BA Grüne, die Einführung einer Verpackungssteuer. Diese soll sich am Tübinger Vorbild orientieren und ist laut Bundesverfassungsgericht als örtliche Verbrauchssteuer zulässig. Die Abgabe auf Einwegverpackungen und -geschirr zur Lebensmittel-Mitnahme, soll Anreize schaffen, nachhaltigere Alternativen zu nutzen. Mit der Einführung einer Verpackungssteuer können die Ausgaben teilweise dem Verursacher zugeordnet werden, was zu einer Entlastung der Allgemeinheit führt. Die Einnahmen können in Bildungsprojekte und freiwillige Leistungen fließen.
Und wenn wir schon beim Thema Müll sind, wollen wir uns auch dem Mikroplastik widmen. Mikroplastik und Mikroschadstoffe belasten unsere Gewässer und stören das Gleichgewicht der Ökosysteme. Sie gelangen durch viele Alltagsprodukte in die Umwelt und reichern sich direkt und auch über die Nahrungskette im menschlichen Körper an. Ein gemeinwohlorientiertes Startup namens Wasser 3.0 hat sich dieser globalen Herausforderung angenommen. Die Innovation besteht darin, Mikroplastik z.B. im Abwasser aufzuspüren, zu größeren Einheiten zu verklumpen und damit als Wertstoff aus dem Wasser zu schöpfen.
Gerade wir an den Oberläufen einiger Zuflüsse von Rhein und Neckar tragen eine besondere Verantwortung für das Abwasser, welches wir einleiten. Viele sprechen davon, dass die Wirtschaft gerettet werden muss, um Wohlstand zu sichern. Das ist teilweise richtig, aber ohne Klima- und Umweltschutz wird nicht nur dieser, sondern auch der Wohlstand langfristig gefährdet. Eine unklare Haltung zu Klimafragen ist nicht nur problematisch – sie schadet uns allen. Laut unserer Recherche könnte die Methode zur Verklumpung von Mikroplastik die Investitionskosten nach etwa drei Jahren amortisieren. Neben dem Benefit für die Umwelt könnten wir durch den Verkauf des verklumpten Mikroplastiks sogar einen kleinen finanziellen Ertrag erzielen.
Unser Antrag auf Aktualisierung und Fortführung des Radwegekonzeptes wurde im letzten Jahr einstimmig in den Ausschuss verwiesen. Bis er dort ankommt und behandelt wird, beantragen wir, die BA Grüne, die Installation von Rad-Service-Stationen. Erfreulicherweise sind im Wirtschaftsplan der FT bereits Rad-Service-Stationen in Igelsberg und Dietersweiler eingeplant. Musbach hat eigeninitiativ eine solche Station verwirklicht. Rad-Service-Stationen für die Kernstadt sollen noch vor Beginn der Gartenschau im Bereich der beiden Bahnhöfe und z.B. beim Stadthaus eingerichtet werden und können durchaus über lokale Sponsoren mitfanziert werden.
Ob und wann in Freudenstadt der Klimabeirat gegründet wird, entzieht sich unserer Kenntnis. Wir bitten Sie, Herr Fenslein, vorab zu prüfen, ob in den städtischen Gebäuden die Leuchtstoffröhren regelmäßig durch LED-Röhren ersetzt werden. Auch ein vorzeitiger Austausch kann nicht nur dem Klimaschutz dienen, sondern Geld einsparen. Sicherlich lassen sich weitere Beispiele finden, wie Freudenstadt seine Energieeffizienz in einzelnen Bereichen mit überschaubarem finanziellem Aufwand steigern kann. Wir erhoffen uns in 2025 einen Zwischenbericht über die Fortschreibung des Energiekonzeptes. Dazu könnte auch ein Ideenwettbewerb stattfinden. Das Thema Energie muss unseres Erachtens auch in der Haushaltsstrukturkommission thematisiert werden.
Zu guter Letzt beantragen wir, die BA Grüne, im Wirtschaftsplan der Freudenstadt Tourismus, einen Sperrvermerk gegen die Veräußerung des Hauses Schierenberg zu setzen. Bevor es zu einem Verkauf des Hauses kommt, muss ernsthaft darüber diskutiert werden, möglicherweise einen Kredit zur Sanierung aufzunehmen. In unseren Augen ist es vollkommen legitim, Schulden aufzunehmen, um das städtische Vermögen zu erhalten. Der Verkauf eines denkmalgeschützten, ortsbildprägenden, städtischen Gebäudes sollte trotz klammer Kassen vermieden werden, da er nur einen kurzfristigen Einmaleffekt bietet. Der Verlust solcher historischer „Tafelsilber“-Ressourcen kann langfristig der Identität der Stadt schaden. Zudem wird wertvolles Vermögen aufgebraucht, das zukünftigen Generationen folglich nicht mehr zur Verfügung steht.
Lieber Herr Oberbürgermeister Sonder, auf Ihre Worte zurückkommend: Wir, die BA Grüne, sind dabei, wenn wir gemeinsam mit Mut, Herz, Beharrlichkeit, Demut, Genügsamkeit, Findigkeit, Bescheidenheit und Schaffenskraft, dem Wohle der Stadt und seiner Einwohnerschaft Bestes bewirken wollen. Mit uns haben Sie Partner an Ihrer Seite, deren Gläser halb voll sind und die bereit sind auch neue Wege zu beschreiten.
Dabei müssen wir ebenfalls die Kraft der Zivilgesellschaft nutzen, um gegen Spaltungstendenzen anzukämpfen und ein starkes Fundament für kommende Generationen zu schaffen. Lassen Sie uns zusammenstehen gegen Desinformation und Hass – für eine Welt voller Möglichkeiten, Hoffnung und Zuversicht! Denn nur gemeinsam können wir die Krisen meistern und eine lebenswerte Zukunft gestalten.
BA Grüne
Fraktion im Gemeinderat Stadt Freudenstadt
Haushalt 2025: Antrag 1
A) Finanzierung von zwei unterfinanzierten Pflichtaufgaben
Wir, die BA Grüne, beantragen, zwei unterfinanzierte Pflichtaufgaben exemplarisch aufzuzeigen. Dabei soll dargelegt werden, welche finanziellen Mittel im städtischen Haushalt für die Erfüllung dieser Aufgaben benötigt werden und in welcher Höhe Zuweisungen erfolgen.
Begründung:
Im städtischen Haushalt finden sich zahlreiche „Pflichtaufgaben“, die von Bund und Land an unsere Kommune übertragen werden, jedoch ohne ausreichende finanzielle Mittel bereitzustellen. Dies zwingt die Stadt Freudenstadt dazu, erhebliche eigene Gelder einzusetzen. Angesichts der mangelnden Steuerkraft und der steigenden Umlagen stehen uns diese Mittel nicht mehr ausreichend zur Verfügung (siehe Haushaltsentwurf 2025). Als Mittelzentrum hat Freudenstadt eine besondere Rolle zu erfüllen und investiert immer mehr eigene Finanzmittel. In einem strukturschwachen ländlichen Landkreis wie unserem wiegt die Mitfinanzierung freiwilliger Aufgaben besonders schwer, da sie auf weniger Schultern verteilt wird.
Einschneidende Kürzungen bei freiwilligen Aufgaben – etwa in der Musikschule, der Kinder- und Jugendbetreuung, der Schulsozialarbeit oder der Bäder– können eine Abwärtsspirale auslösen. Diese Angebote sind entscheidend für die Lebensqualität der Einwohner und die Standortentscheidungen von Unternehmen. Reduzierungen oder Streichungen führen dazu, dass Familien wegziehen oder Firmen ihren Sitz verlagern, was wiederum die Steuerkraft der Kommune verringert. Ein Rückgang der Einwohnerzahl schränkt die finanziellen Mittel weiter ein und führt zu zusätzlichen Kürzungen. So entsteht ein Teufelskreis, der die Entwicklung und Zukunftsfähigkeit unserer Kommune gefährdet.
B) Resolution ans Regierungspräsidium Karlsruhe als Anlage zur Haushaltssatzung 2025
Wir, die BA Grüne, beantragen, im Gemeinderat einen Beschluss herbeizuführen, der die Verwaltung dazu ermächtigt, bei Einreichung der Haushaltssatzung 2025 an das Regierungspräsidium Karlsruhe eine Resolution beizufügen.
Diese soll zum Ausdruck bringen, dass wir nicht bereit und in der Lage sind, delegierte Pflichtaufgaben ohne angemessene Ausstattung mit Landes- oder Bundesmitteln zu übernehmen.
Wir weisen exemplarisch die beiden genannten Aufgaben teilweise oder vollständig zurück: „Wir sagen nein“ zur Übernahme unzureichend finanzierter Pflichtaufgaben – denn wer bestellt, bezahlt.
Begründung: Siehe oben.
BA Grüne
Fraktion im Gemeinderat Stadt Freudenstadt
Haushalt 2025: Antrag 2, Zusätzliche Arbeitsgelegenheiten
Wir, die BA Grüne, wiederholen unseren letztjährigen Antrag zur Schaffung von Arbeitsgelegenheiten und Ehrenamtseinsatzmöglichkeiten für Asylsuchende und Geflüchtete und fordern eine zügige Umsetzung.
Begründung:
„Wer sich ehrenamtlich engagiert, zeigt, dass er sich für die Gemeinschaft, in der er lebt, interessiert und sich um sie kümmern möchte.“ (BAMF Onlineauftritt, Stand: 12.06.2017)
Viele Geflüchtete bringen wertvolle Talente mit, die wir für das Gemeinwohl nutzen sollten. Durch ehrenamtliches Engagement werden sie in der Stadt sichtbar, was zu mehr Akzeptanz und Anerkennung in der Gesellschaft führt und einen wichtigen Beitrag zur Integration leistet.
Geflüchtete bereichern unsere Gemeinschaft mit ihren Erfahrungen sowie Kultur- und Sprachkenntnissen. Der Wechsel vom Hilfsbedürftigen zum Helfenden gibt ihrem Leben neue Perspektiven und Sinn.
Im ersten Schritt sollte die Stadtverwaltung aktiv Asylbewerber und Geflüchtete für ehrenamtliche Tätigkeiten gewinnen. Besonders im Hinblick auf die bevorstehende Gartenschau gibt es im Baubetriebsamt sicherlich zahlreiche Möglichkeiten, wo jede helfende Hand willkommen ist. Städtische Mitarbeitende sammeln täglich Müll, nicht nur aus den Mülleimern, sondern drumrum und bei den Wertstoffinseln – hier könnte Unterstützung beim Aufklauben benötigt werden. Auch das Säubern von Straßenschildern in Freudenstadt und den Teilorten wäre eine sinnvolle Aufgabe.
In einem zweiten Schritt sollten wir als Stadt gemeinnützige Institutionen beraten und beispielsweise eine Infoveranstaltung für Träger moderieren. Geflüchtete dürfen sich unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus oder dem Stand ihres Asylverfahrens freiwillig engagieren; eine Arbeitserlaubnis ist nicht erforderlich.
Wir schlagen vor, dass die Stadtverwaltung als Verbindungsstelle zwischen Vereinen und Geflüchteten fungiert und aktiv nach ehrenamtlichen Tätigkeiten sucht – sei es beim Rasenmähen auf dem Fußballplatz oder beim Streichen des Vereinsheims eines Tennisvereins. Auch im Bereich der Seniorenarbeit könnten freiwillig Engagierte wertvolle Unterstützung leisten.
Der Rollenwechsel vom Hilfeempfänger zum Helfenden stärkt nicht nur das Selbstbewusstsein der Geflüchteten, sondern verändert auch die Wahrnehmung von Migranten in der Öffentlichkeit.
Die Zukunft wird gestaltet – von uns allen! Indem wir krisenfeste Strukturen erhalten, fördern und neu aufbauen, legen wir den Grundstein für eine resiliente Gesellschaft. Es liegt an uns, Herausforderungen aktiv anzugehen und sie in Chancen zu verwandeln. Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, damit unsere Stadt und ihre Ortsteile Orte des Miteinanders bleiben – Orte, an denen Vielfalt gelebt wird und jeder Einzelne zählt.
BA Grüne
Fraktion im Gemeinderat Stadt Freudenstadt
Haushalt 2025: Antrag 3, Einführung einer Verpackungssteuer
Wir, die BA Grüne, beantragen die Einführung einer Verpackungssteuer. Diese soll sich am erfolgreichen Vorbild der Stadt Tübingen orientieren.
Begründung:
Um die Müllmenge insgesamt zu reduzieren, das Bewusstsein für Umweltschutz zu stärken und eine Gegenfinanzierung für die „freiwillige“ Aufgabe des Mülleinsammelns zu erzielen, halten wir die Einführung einer Verpackungssteuer für notwendig. Diese Steuer ist laut Bundesverfassungsgericht als örtliche Verbrauchssteuer zulässig.
In den letzten Jahren hat sich eine zunehmende Vermüllung, insbesondere durch Einwegverpackungen für Getränke und Speisen, auch in unserem Stadtbild bemerkbar gemacht. Die Wegwerfgesellschaft verursacht nicht nur ökologische Schäden, sondern hinterlässt auch erhebliche Kosten für die Allgemeinheit. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, kann eine Verbrauchssteuer auf Einwegverpackungen und -geschirr, die zum sofortigen Verzehr geeignet sind, eine lenkende Funktion übernehmen.
Die Kosten für die Beseitigung von Müll aus dem öffentlichen Raum sind in der Stadt Freudenstadt in den letzten Jahren erheblich angestiegen. Mit der Einführung einer Verpackungssteuer können diese Ausgaben teilweise dem Verursacher zugeordnet werden, was zu einer Entlastung der Allgemeinheit führt. Anstatt steigende Finanzmittel für die Müllentsorgung bereitzustellen, könnten diese Mittel anderen freiwilligen Aufgaben zugutekommen.
Darüber hinaus soll die Abgabe auf Einwegverpackungen und -geschirr Anreize schaffen, nachhaltigere Alternativen zu nutzen. Dies könnte durch Informationskampagnen und Kooperationen mit lokalen Unternehmen unterstützt werden, um umweltfreundliche Produkte und Mehrwegoptionen zu fördern.
Zusammenfassend fordern wir mit diesem Antrag die Einführung einer Verpackungssteuer als effektives Instrument zur Reduzierung von Müll, zur Förderung des Umweltbewusstseins und zur finanziellen Entlastung der Stadt Freudenstadt.
BA Grüne
Fraktion im Gemeinderat Stadt Freudenstadt
Haushalt 2025: Antrag 4, Mikroplastik
Wir, die BA Grüne, beantragen, Wasser 3.0 zu kontaktieren, um Beratung zu bitten und ein Angebot einzuholen. Ziel der Beratung soll sein, gemeinsam mit dem Unternehmen Wasser 3.0 herauszufinden, ob und wie diese innovative Methode in einer Kläranlage bei uns in Freudenstadt und im Verband zum Einsatz kommen kann.
Begründung:
Jeder Mensch verursacht jährlich durchschnittlich etwa 31 Kilogramm Plastikproduktion. Die Menge an Mikroplastik, die allein über die Nahrung und das Trinkwasser in unseren Körper gelangt, wird auf bis zu 5 Gramm pro Woche geschätzt – das entspricht etwa einem Kreditkartengewicht pro Monat. Diese alarmierenden Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit, sich mit dem Thema Mikroplastik auseinanderzusetzen.
Die Belastung unserer Gewässer durch Mikroplastik und Mikroschadstoffe stört das Gleichgewicht der Ökosysteme erheblich. Diese Partikel gelangen durch zahlreiche Alltagsprodukte in die Umwelt und reichern sich sowohl direkt als auch über die Nahrungskette im menschlichen Körper an. Ein gemeinwohlorientiertes Startup namens Wasser 3.0 hat sich dieser globalen Herausforderung angenommen und eine Methode entwickelt, um Mikroplastik zu verklumpen. Dadurch kann das Mikroplastik u.a. auch effizient aus Abwasser entfernt werden.
Gerade wir an den Oberläufen einiger Zuflüsse von Rhein und Neckar tragen eine besondere Verantwortung für das Abwasser, das wir einleiten. Viele sprechen davon, dass die Wirtschaft gerettet werden muss, um Wohlstand zu sichern. Das ist teilweise richtig; jedoch wird ohne Klima- und Umweltschutz nicht nur dieser Wohlstand gefährdet, sondern auch unsere Lebensqualität langfristig beeinträchtigt. Eine unklare Haltung zu Klimafragen ist nicht nur problematisch – sie schadet uns allen.
Laut unserer Recherche könnte die Methode zur Verklumpung von Mikroplastik die Investitionskosten nach etwa drei Jahren amortisieren. Neben dem Benefit für die Umwelt könnten wir durch den Verkauf des verklumpten Mikroplastiks sogar einen kleinen finanziellen Ertrag erzielen.
Wir bitten daher um Unterstützung für diesen Antrag, um aktiv gegen die Verschmutzung unserer Gewässer vorzugehen und einen Beitrag zum Schutz unserer Umwelt zu leisten.
Informationen zu Wasser 3.0:
https://www.biooekonomie-bw.de/fachbeitrag/aktuell/mikroplastik-aus-wasser-nachhaltig- entfernen-und-wiederverwerten
BA Grüne
Fraktion im Gemeinderat Stadt Freudenstadt
Haushalt 2025: Antrag 5, Rad-Service-Stationen
Wir, die BA Grüne, beantragen die Installation von Rad-Service-Stationen im Bereich der beiden Bahnhöfe und z.B. beim Stadthaus. Diese sollen noch vor Beginn der Gartenschau eingerichtet werden.
Begründung:
Unser Antrag auf Aktualisierung und Fortführung des Radwegekonzeptes wurde im letzten Jahr einstimmig in den Ausschuss verwiesen. Bei der aktuellen Haushaltssituation erwarten wir hierzu dieses Jahr nicht den großen Wurf. Dennoch sollte angesichts der ersten Gartenschau, auf der es ein ausgewiesenes Radkonzept gibt, unseres Erachtens auch die Infrastruktur kleiner Rad-Service-Stationen nicht fehlen.
Erfreulicherweise sind im Wirtschaftsplan der FT bereits Rad-Service-Stationen in Igelsberg und Dietersweiler eingeplant. Musbach hat eigeninitiativ eine solche Station verwirklicht.
Laut Auskunft von Frau Schölzl sollen die Rad-Service-Stationen in den nächsten Jahren flächendeckend in den Teilorten und der Kernstadt ergänzt werden.
Wir bitten nach Möglichkeiten zu suchen, zumindest drei dieser Stationen in der Kernstadt (beide Bahnhöfe und Marktplatz) noch vor der Gartenschau zu installieren.
Eine Sammelbestellung könnte einen kleinen Rabatt erbringen. Und vielleicht kann unsere Wirtschaftsförderin Frau Latscha auch Sponsoren und Unterstützer finden. Auf so einer zentralen Station könnte ein kleines Schild angebracht sein, auf dem in netter Weise auf die Sponsoren aufmerksam gemacht wird und z.B. über einen QR-Code zum Sponsor geleitet wird: „Wenn Ihnen dieses Werkzeug nicht ausreicht…wir haben die Handwerker dazu“. „Genieß nach erfolgter Reparatur ein Radler bei uns“. „Nicht verzagen, Radprofis fragen“. „Da lang, wenn‘s wirklich klemmt“….
BA Grüne
Fraktion im Gemeinderat Stadt Freudenstadt
Haushalt 2025: Antrag 6, Sperrvermerk Verkauf Haus Schierenberg
Wir, die BA Grüne, beantragen im Wirtschaftsplan der Freudenstadt Tourismus, einen Sperrvermerk gegen die Veräußerung des Hauses Schierenberg zu setzen. Vor allen weiteren Maßnahmen sollte dem Gemeinderat eine Vor-Ort-Besichtigung organisiert werden.
Begründung:
Bevor es zu einem Verkauf des Hauses kommt, muss ernsthaft darüber diskutiert werden, möglicherweise einen Kredit zur Sanierung aufzunehmen. In unseren Augen ist es vollkommen legitim, Schulden aufzunehmen, um das städtische Vermögen zu erhalten. Der Verkauf eines denkmalgeschützten, ortsbildprägenden, städtischen Gebäudes sollte trotz klammer Kassen vermieden werden, da er nur einen kurzfristigen Einmaleffekt bietet. Der Verlust solcher historischer „Tafelsilber“-Ressourcen kann langfristig der Identität der Stadt schaden. Zudem wird wertvolles Vermögen aufgebraucht, das zukünftigen Generationen folglich nicht mehr zur Verfügung steht. Nur durch eine Vor-Ort-Besichtigung ist der Gemeinderat umfassend in der Lage, die Gesamtsituation beurteilen zu können.
Elisabeth Gebele