Auf Einladung der Grünen Jugend Freudenstadt besuchte die Bundestagsabgeordnete Dr. Zoe Mayer (B90/Grüne) das Freudenstädter Kreistierheim. Im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft macht sich sie sich für den Tierschutz stark.
Die Kommunalwahl rückt näher. Die erst im vergangenen Jahr gegründete Grüne Jugend des Kreisverbandes Freudenstadt hat die Gelegenheit genutzt, die Karlsruher Bundestagsabgeordnete Dr. Zoe Mayer in den Wahlkreis einzuladen und mit ihrem Besuch im Kreistierheim auch ein politisches Statement zu setzen. Begleitet wurde die erst 28-jährige Politikerin, die selbst auf eine erfolgreiche kommunalpolitische Karriere zurückblicken kann, von Anna-Lena Asprion und Thomas Schmidtlein vom Vorstand der Grünen Jugend. Im Kreistierheim wurde das Trio von Pressesprecherin Maren Gernsheimer empfangen und durch die Einrichtung geführt. Diese bietet Platz für bis zu 20 Hunde und aufgrund des im Jahr 2017 neu gebauten und sehr großzügigen Katzenhauses auch für zahlreiche Katzen. Katzen stellten aufgrund der unkontrollierten Vermehrung für das Kreistierheim ein echtes Problem dar, erklärt Gernsheimer. Alle Katzen in der Obhut des Tierheimes werden deshalb kastriert. 67 waren es – Stand 6. Mai – bereits in diesem Jahr. Mayer erwähnt in diesem Kontext die Katzenschutzverordnung gegen den unkontrollierten Auslauf fortpflanzungsfähiger Katzen und die Möglichkeiten der Kommunen, das Problem auf Grundlage der Verordnung zu regeln. Sie müssten das nur auch einfach tun. Die großzügigen Unterbringungsmöglichkeiten für die Tiere und die Sauberkeit im Tierheim beeindrucken die Politikerin.
Dass ihr der Tierschutz ein großes Anliegen ist beweist die Tatsache, dass sie bereits im Alter von 12 Jahren eigenständig eine Spendenaktion für den Tierschutz organisiert hatte. Bis heute engagiert sie sich zudem aktiv in der Landesarbeitsgemeinschaft Tierschutzpolitik der Grünen Baden-Württemberg. Das neue Tierschutzgesetz – „die größte Novelle bundesweit seit 20 Jahren“ – und die darin verankerten Verbesserungen für den Tierschutz sind deshalb ein Herzensanliegen der Politikerin. Exemplarisch benennt sie die „Chip-und Registrierungspflicht“ für Hunde und Katzen, die die Politik derzeit angehe. Weiter werde die Zucht mit „Qualzuchttieren“ künftig – allerdings mit langer Übergangsfrist – verboten. Geregelt werde auch ein Ausstellungs-und Werbeverbot für Qualzuchttiere. Darüber hinaus werde die Anbindehaltung verboten. Wünschenswert wäre nach Mayers Meinung ein „Sachkenntnisnachweis“ beim Kauf von Tieren. Die Rückgabe bereits vermittelter Tiere, mit der nach Auskunft der stellvertretenden Kreistierheimleiterin Julia Stotz auch die Freudenstädter Einrichtung immer wieder zu kämpfen hat, geht dann vermutlich zurück. Wer ein Tier aus dem Kreistierheim haben möchte, müsse sich aber auch heute schon einem ausgiebigen Vermittlungsprozess unterziehen, so Stotz. Das künftige Heim eines Hundes werde deshalb vor der Abgabe in Augenschein genommen. Zwei ausgelernte Tierpflegerinnen, zwei Auszubildende und eine Praktikantin kümmern sich aktuell um den Betrieb und werden dabei von bis zu 25 ehrenamtlichen Helfern und „Gassigehern“ unterstützt. Wirklich schwierige Tiere werden in eher in größeren Tierheimen mit eigenem Hundetrainer untergebracht. Aufgrund der Auslastung durch Fundtiere sei man gar nicht in der Lage, alle Abgabetiere tatsächlich aufzunehmen, beantwortet Stotz Meyers Frage nach den Problemen, mit denen das Kreistierheim zu kämpfen hat. Auch personell bewege man sich aktuell eher an der Grenze zur Unterbesetzung, die finanzielle Unterstützung könnte zudem besser sein. „Auf Spenden und Mitgliedsbeiträge sind wir deshalb dringend angewiesen“, so Stotz. Mit dem Angebot, bei Problemen und Wünschen an die Bundespolitik einfach eine E-Mail zu schreiben und das Anliegen vorzutragen, verabschiedete sich Mayer und unterstrich dabei noch einmal den guten Eindruck, den sie von der Einrichtung gewonnen hat.
Info:
Dr. Zoe Mayer wurde am 7. August 1995 in Karlsruhe geboren. Sie absolvierte ein Bachelor-und Masterstudium im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen am KIT in Karlsruhe. Seit 2010 ist sie Mitglied der Grünen. Von 2010 bis 2014 war Mayer Sprecherin der Grünen Jugend in Karlsruhe, ab 2014 bis 2021 Mitglied im Karlsruher Gemeinderat – zuletzt als Fraktionsvorsitzende in einer Doppelspitze. Seit 2021 sitzt Mayer im Bundestag und dort im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft.
Foto (von links) Kreistierheim-Pressesprecherin Maren Gernsheimer, Anna-Lena Asprion und Thomas Schmidtlein vom Vorstand der Grünen Jugend, die Bundestagsabgeordnete Dr. Zoe Mayer (Bündnis 90/Grüne), Julia Stotz (Stv. Leitung Kreistierheim) und Stadträtin Dr. Esther Kießling (Grüne).
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