18 Uhr, Treffpunkt: FDS, vor dem Rathaus auf dem oberen Marktplatz
Die Bürgeraktion Freudenstadt und der Grüne Kreisverband FDS luden am 14. Juni 2023 zu einer Fahrrad-Feierabendtour durch Freudenstadt ein; sie wurde geführt von Albrecht Ortmann, Stadtrat der BA. Das Leitthema der Tour war der aktuelle ADFC-Fahrradklima-Test für Freudenstadt.
Wir waren zu zehnt und haben unterwegs eifrig diskutiert, weshalb wir für die rund 10 Kilometer fast zwei Stunden gebraucht haben 😉
Gegenstand unserer Diskussionen waren zuerst die Radfahrstreifen über den Marktplatz und in der Martin-Luther-Straße. Sie werden häufig von Autofahrern falsch verstanden oder ganz missachtet. Vor dem Café Müller parken häufig Autos auf oder links neben dem Radfahrstreifen, um „geschwind” mal Brötchen zu holen. Die Radfahrer müssen dann entsprechend ausweichen. Viele Autofahrer meinen zudem, dass die Radfahrstreifen von der Pflicht entbinden würden, den Mindestabstand von 1,50m einzuhalten (Die Verwendung des noch recht neuen Verkehrszeichens 277.1, wie es die BA-Fraktion im letzten Jahr beantragt hatte, das in erster Linie dort angebracht werden kann, wo es enge Streckenabschnitte oder starke Gefälle oder Steigungen gibt und Fahrzeuge den Mindestüberholabstand von 1,50 Meter nicht einhalten können, wurde von der Stadtverwaltung übrigens abgelehnt). Von einer Teilnehmerin der Tour kam dann die Frage auf, ob es denn hier die „Gelbe Karte” wie in Stuttgart gebe. Mit dieser können dort Falschparker auf Radwegen / Radfahrstreifen gemeldet werden. Dann haben wir Station an den Fahrradboxen am Stadtbahnhof gemacht, die mal wieder unbenutzbar waren (und das schon seit Wochen), weil der Münzautomat durch Sabotage außer Betrieb war.
Auf dem Marktplatz könnten Radfahrerampeln, die den Fahrradfahrern 10 Sekunden früher „grün” geben, brenzlige Situationen vermeiden helfen.
Eher eine Farce ist der noch recht neue Geh- und Radweg in der Blaicherstraße. Er hat keinen praktiblen Einstieg, man kommt eigentlich nur unter Missachtung der StVO drauf, und er endet jäh, Radfahrer müssen dann absteigen und ihren Drahtesel schieben. Mit der logischen Folge, dass kaum ein Radfahrer diesen Weg nutzt. Recht positiv wurden dagegen die noch relative neuen Radabstellanlagen an den Keplerschulen von den Tour-Teilnehmern aufgenommen. Und die tolle Radwegeanbindung von Wittlensweiler über die Bärenwiesen war ein kleiner Appetizer auf die Tour nächsten Freitag.
Weiter ging es, vorbei an den beruflichen Schulen, zum Radweg entlang der Stuttgarter Straße. Die Querungen an der AVIA-Tankstelle sollten unbedingt farblich abgehoben werden, denn häufig registrieren die Autofahrer nicht, dass sie hier über einen Radweg fahren. An der Bacherkreuzung war, wie schon zuvor an anderen Stellen, die sehr Fußgänger-und Radfahrer-unfreundliche Ampelschaltung, die einen nur etappenweise die Straße queren lässt, Gegenstand weiterer Diskussionen.
Die Tour endete an der Palmenwaldbrücke, die seit ihrer Sanierung aufgrund eines zu niedrigen Brückengeländers nur noch als Fußgängerbrücke ausgewiesen ist, obwohl sie sich eigentlich auch für Radfahrer regelrecht aufdrängt.
Albrecht Ortmann, BA-Stadtrat
Hier der Links zu dem SWP-Artikel (Paywall:
https://www.neckar-chronik.de/Nachrichten/Falschparker-und-Saboteure-591697.html
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