Die Bürgeraktion und die Grünen wollen bei der nächsten Kommunalwahl erstmals mit einer gemeinsamen Liste an den Start.
Schon länger bestand bei der Freudenstädter Bürgeraktion die Idee, es bei der Wahl zum nächsten Gemeinderat gemeinsam zu versuchen. Die Grünen, die bisher nicht mit einer eigenen Liste für den Gemeinderat der Stadt Freudenstadt kandidiert haben, zeigten sich dem Ansinnen aufgeschlossen.
Nun wird es konkret: Zur letzten Monatsversammlung der Bürgeraktion hatte man deshalb neben Vertretern der Grünen auch prominente Schützenhilfe aus Tübingen eingeladen, um Möglichkeiten einer solchen Zusammenarbeit auf Grundlage der Tübinger Erfahrungen zu diskutieren. Asli Kücük ist Kreisrätin und Stadträtin sowie Fraktionsvorsitzende der AL/Grünen im Tübinger Gemeinderat und Mitglied des Landesvorstands von Bündnis 90/Die Grünen in Baden-Württemberg. Sie berichtete vom erfolgreichen Zusammenschluss der Alternativen Liste mit den Grünen im Tübinger Gemeinderat. „Es funktioniert hervorragend“, bilanzierte Kücük.
Auch in Freudenstadt sind die Schnittmengen zwischen der Bürgeraktion und den Grünen groß. Nicht wenige Mitglieder der Bürgeraktion sind bereits Mitglied bei den Grünen und deshalb auf beiden Seiten aktiv. Der wesentliche Unterschied: Die Bürgeraktion ist seit dem Jahr 1980 erfolgreich im Freudenstädter Stadtrat vertreten, die Grünen sind es bisher nicht. Beide Seiten erhoffen sich nicht nur Synergieeffekte durch die Kooperation, sondern auch einen Zuwachs an Sitzen und dadurch ein stärkeres politisches Gewicht.
Was für eine Art Liste den Zusammenschluss besiegeln wird, entscheiden beide Seiten gemeinsam sobald alle erforderlichen Voraussetzungen geprüft sind. Die gemeinsame Liste hätte den Vorteil, dass seitens der Grünen im Hinblick auf die Kommunalwahl Bausteine, Standards und sonstige Materialien zur Verfügung stünden, von denen dann auch die Bürgeraktion profitiert. Auch dem Problem des fehlenden Nachwuchses auf Seiten der Bürgeraktion könnte man nach Auffassung beider Partner mit einer gemeinsamen Liste entgegentreten. Gemeinsam sei es auch leichter, Aktionen zu planen und durchzuführen.
Beiden Seiten ist es wichtig, den Zusammenschluss bereits im künftigen Namen der Liste zum Ausdruck zu bringen. Wahlkampfaktionen – darin war man sich einig – sollen aufgrund des geplanten Zusammenschlusses ab sofort nur noch gemeinsam stattfinden. „Das ist eine Win-Win Situation, auch wir werden von der lokalen Bekanntheit der Bürgeraktion profitieren“, zeigte sich Geschäftsführerin Claudia Harrison vom Kreisverband der Grünen überzeugt. Gemeinsam werde man es schaffen, mit noch mehr Schwung und Elan in den Wahlkampf zu ziehen. Aufgrund der kurzen Zeitspanne bis zur Wahl in anderthalb Jahren wollen beide Partner ab sofort damit beginnen, zu gemeinsamen Versammlungen einzuladen und keine Einzeltreffen mehr durchzuführen. Angedacht sind zudem öffentlichkeitswirksame Aktionen bereits in der Adventszeit. Ein neues Logo ist in Vorbereitung. Auch die Präsenz in den sozialen Netzwerken wird noch einmal deutlich verstärkt.
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