Minister Winfried Hermann nutzte seinen Besuch in Freudenstadt auch, um einen Blick auf das Gelände der Gartenschau im Friedrichstal und Christophstal zu werfen. Herrmann zeigte sich verwundert, „nach idyllischem Schwarzwalddorf sieht das aber nicht aus hier“, als er die Baustelle am Bahnhaltepunkt Friedrichstal besichtigte. Zumindest einige freilaufende Hühner knapp unterhalb des Bahnsteigs zeugten von dörflichem Charme.
Zunächst hatte der Minister erleben dürfen, was die vielen Verkehrsbehinderungen für Folgen haben. In Stuttgart streikte der ÖPNV, die Folge waren dort schon stark überlastete Straßen. Auf dem Weg nach Baiersbronn mußte das Ministerfahrzeug schließlich noch eine Straßensperre ignorieren, um irgendwie ins Tal zu kommen. Da war die Verspätung schon so groß, dass sein vorgesehenes Programm deutlich abgespeckt werden mußte. Eine Abordnung der Grünen im Kreis wartete schon auf Hermann, Elisabeth Gebele informierte ihn darüber, dass es sich hier um eine alte Industriebrache mit langer Tradition handle. Zum Teil werde hier noch gearbeitet, die Schwäbischen Hüttenwerke zum Beispiel stellen bis heute Gartengeräte her, die auch in Stuttgart bei Manufactum erworben werden können. Das Gelände sieht noch sehr unfertig aus, aber die Bauarbeiten sind in vollem Gange. Die Gastgeber informierten Hermann auch über die geplanten Wege und Trassen, die das das Gelände von Freudenstadt nach Baiersbronn durchziehen. Er zeigte sich von der herausfordernden Topologie beeindruckt und stellte etliche interessierte Rückfragen.
Zudem soll für die Zeit der Gartenschau einen Halbstundentakt der Bahn auf der Murgtalstrecke erreicht werden, bisher eher eine Utopie. Zur Zeit halten die Bahnen stündlich in Friedrichstal, es gibt zudem öfters Ausfälle. Bei ausfallenden Zugverbindungen sei inzwischen auch das ÖPNV-Taxi eine gute und preiswerte Alternative, aber dies ist mehr eine Ergänzungslösung.
Hermann versprach mindestens einen Besuch bei der Schau im Jahr 2025. Zudem werde sein Ministerium auch einen großen Informationsstand aufbauen, da sei bei allen Gartenschauen üblich. Inzwischen pfiff ein kalter Wind, Hermann hatte das raue Freudenstädter Klima offenbar ein wenig unterschätzt. Der Minister freute sich deshalb auf ein kurzes Arbeitsessen im Gasthaus zum Bad im Christophstal, bevor er zu abendlichen Diskussion ins Stadthaus aufbrechen musste. Also raus aus dem Friedrichstal und nach wenigen hundert Metern auf der Bundesstraße ging’s dann ins Christophstal, denn eine durchgängige Straße gibt es bisher nicht.
Im Gasthof zum Bad wurden die Themen dann vertieft – das Land unterstützt hier mit etlichen Fördermitteln – sowie anschließend der Freudenstädter Einstieg in die künftige Gartenschau besichtigt.
Minister Hermann bedankte sich für die angenehme Atmosphäre und das leckere Essen, dann stand auch schon das Bürgergespräch im Stadthaus auf dem Freudenstädter Marktplatz an.
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