Es ist gut, dass die Redaktion die Fraktionen im Kreistag und auch andere hier zu Wort kommen lässt. Dafür unser ausdrücklicher Dank!
Auf Beschluss der Kreisversammlung der Grünen sollte diese Montagsspalte der Frauenliste abgetreten werden, da der Kreistag ihr den rechtlich möglichen Fraktionsstatus verwehrt hat und sie daher hier nicht zu Wort kommen kann. Leider hat die Redaktion dies abgelehnt. Dies entspricht nicht unserem Verständnis von Pressefreiheit. Überlässt man den Inhalt der Montagsspalte den Fraktionen, so sollten diese auch im Rahmen der Gesetze über den Inhalt verfügen können.
Die Fraktion der Grünen bedauert, dass der Wählervereinigung „Frauen in den Kreistag“ der Fraktionsstatus ohne eine ernstzunehmende Begründung mehrheitlich verweigert wurde. Dies erschwert deren politische Arbeit. Der Frauenliste wurde sogar der informelle Zugang zur Besprechungsrunde der Fraktionsvorsitzenden mit dem Landrat verwehrt. Selbst zur Gewährung des minimalen Fraktionsgeldes konnte sich keine Mehrheit finden.
Es ist eine Wohltat, dass in der großen Runde der fast vierzig männlichen Kreistagsmitglieder die weibliche Sicht auf politische Themen durch die Frauenliste von zwei auf vier Frauen, also um 100% erhöht wurde. So geht das beschlossene Hebammen-Stipendium auf eine Initiative der Frauenliste zurück. Auslöser für den Antrag war die tagelange Schließung des Kreißsaales. Gute Ideen anderer zu fördern und nicht im Parteiengezänk zu verharren ist für uns Grüne selbstverständlich.
Eingefahrenen Spuren aufzubrechen sollte auch für die Redaktion gelten. So werden neue Aspekte in die politische Diskussion eingebracht und es wird aus anderen Blickwinkeln argumentiert. Auch der Antrag der Frauenliste, sich im Kreistag in einer Klausur mit dem Thema Armut zu beschäftigen, war überfällig. Leider wurden alle von den Grünen als Konsequenz dieser Klausur gestellten Anträge abgelehnt.
Frau Altendorf-Jehle (Frauenliste) hatte in ihrem geplanten Text weitere Themen der Frauenliste angesprochen, die wir Grüne unterstützen:
Darunter erschienen auch die Themen Mitarbeitergewinnung und faire Bezahlung. Wenn Arbeitskräfte rar sind, muss man einen attraktiven Arbeitsplatz bieten: familienfreundlich mit flexiblen Arbeitszeiten, Gesundheitsprogramme und vieles mehr.
Fair muss auch die Bezahlung der Tageseltern sein. Leider ist aber der Kreistag nicht bereit, sich über die Empfehlungen der Kommunalverbände hinwegzusetzen und angemessene Löhne zu bezahlen. Tageseltern bieten für einzelne wenige Kinder eine individuelle Betreuung. Sie werden in den Kommunen aber leider oft als eine „billige“ Alternative zum Kindergarten gesehen.
Auch sollte das Landratsamt sich überlegen, einen regulären Kindergarten für Landratsamt und Kreiskrankenhaus einzurichten, um eine Vorbildfunktion bei der Betreuung der Kinder ihrer Mitarbeiter zu übernehmen.
Wolf Hoffmann, Horb
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